Scrum Master einstellen ohne das Team zu fragen?

Ich habe oft beobachtet, dass Scrum Master ohne das Involvement des Teams rekrutiert werden. Ist das sinnvoll?

Genau diese Frage haben wir heute in unserem Wertwandler coffee talk besprochen…

Jedes Team ist einzigartig mit ihren Produkten, Teammitgliedern und Herausforderungen. Wir stellten die Hypothese auf, dass sie deshalb auch unterschiedliche Bedürfnisse an die Fähigkeiten eines Scrum Masters haben.

Ein paar Beispiele:

  • Ist die Stimmung in einem Team angespannt, dann braucht es einen Scrum Master, der die Fähigkeit besitzt diese Stimmung zu erkennen und gemeinsam mit den Menschen daran zu arbeiten. EMPATHIE
  • Hat ein Team Schwierigkeiten am Ende eines Sprints laufende Software zu liefern, braucht es einen Scrum Master, der Techniken oder Prozessadaptionen kennt dem zu begegnen. PROZESSE
  • Gibt es Herausforderungen bezüglich der Abstimmung mit anderen Abteilungen in der Firma, hilft ein Scrum Master, der Erfahrung im Bereich Stakeholdermanagement mitbringt. KOMMUNIKATION
  • Ist ein Team ganz neu mit Scrum unterwegs, braucht es einen Scrum Master, der ein guter Facilitator ist. FACILITATION

Wir glauben, dass es zunächst wichtig ist zu verstehen, was die grössten Herausforderungen eines Teams sind.

Des weiteren bin ich persönlich überzeugt, dass das Verhältnis zwischen den Teammitgliedern sehr relevant ist für ein performantes Team – gute Stimmung = gute Ergebnisse.

Daher würde ich bei der Rekrutierung von Menschen, die so eng miteinander arbeiten die Beteiligten mit einbeziehen. Wie siehst du das?

PDCA und Scrum-Zyklus

An easy way to explain Scrum…

Auch der Deming-Cycle – Plan Do Check Act – erklärt einen iterativen Prozess, der kontinuierliches Lernen fördert. Um unseren Kollegen aus dem Fachbereich dem Scrum-Zyklus zu erklären, habe ich begonnen diesen als Unterstützung beizuziehen. Als Ergänzung habe ich noch die vier Sätze ergänzt:

P: Was tun wir als Nächstes?

D: Wir setzten um.

C: Was haben wir umgesetzt?

A: Wie können wir uns verbessern?

Die Scrum-Meetings und die klare Definition von Sprints helfen dabei den PDCA-Zyklus zu institutionalisieren.

Der Life Owner

Eine Analogie…

Magst du dein Leben? Gestaltest du dein Leben selbst?
Dann bist du ein Product Owner – oder nennen wir‘s Life Owner.

Du hast bereits viele Dinge auf Done. Einiges hat dich weitergebracht, einiges nicht. Das ist ganz okey, wir lernen ja mit dem Älterwerden unsere Zeit dafür einzusetzen, was uns wirklich einen Mehrwert bringt – sei es persönlich, zwischenmenschlich oder beruflich.
Nebst den Dingen auf Done hast du auch einiges in Progress, in Plan oder in deinen Options. Du schreibst dein Life Backlog ständig um… -> Refinement. Du überlegst was du alles noch anstellen möchtest um deinem Leben Sinn zu geben, einfach glücklich zu sein oder dorthin zu kommen wo du gerne möchtest.

Dann gibts bestimmt Dinge, die du in deinem Kalender festhälst -> Planning. Du planst wahrscheinlich so 2-3 Wochen im Voraus -> Selected Life Backlog. Dinge die weiter in der Zukunft liegen sind eher noch unklar -> Backlog. Natürlich gibt‘s einige Meilensteine -> Releaseplan, wie z. B. Urlaub, das ist natürlich bereits fett in deinem Kalender eingetragen.

Ab und zu zeigst du deinen Freunden, deiner Familie oder deinen Arbeitskollegen was du in letzter Zeit so gemacht hast, z.B. Ferienfotos -> Review.

In deinem Leben wirst du immer von irgendwelchen Menschen umgeben oder begleitet. Für deine Weiterentwicklung – in allen Bereichen – sprichst du mit ihnen und überlegst dir was gut läuft und was nicht -> Retrospektive. Du sprichst mit ihnen darüber was du allenfalls ändern könntest -> New Life Backlog Item, um deinem Leben Sinn zu geben, einfach glücklich zu sein oder dorthin zu kommen wo du gerne möchtest.
Viel Spass beim Backlog Management liebe Life Owner.

Kanban als Problemlöser

Wir möchten zielsicherer, schneller und schlanker werden – kein Problem: Kanban hilft euch dabei. Wirklich?

Vielfach werde ich damit konfrontiert, dass mit Kanban alles besser werden soll. Und was passiert, wenn wir nicht besser werden – trotz Kanban?

Die Limitierung unseres Workloads ist eines der Kanban Praktiken, welche uns helfen kann schneller zu werden. Wir führen ein Kanban System inklusive WIP-Limiten ein und werden dadurch produktiver – kann sein, muss aber nicht.

Sind wir beispielsweise ein nicht in sich geschlossenes System – haben also Abhängigkeiten nach *“aussen“ – wird es schon schwieriger. Es können Wartezeiten durch Bottlenecks oder Blocker in unserem System auftreten, welche von „aussen“ verursacht werden. Die Durchlaufzeit – welche durch das WIP-Limit also eigentlich kürzer werden sollte – wird nicht massgeblich optimiert. Kanban hilft uns hier nicht schneller zu werden- soll ich nun wieder damit aufhören?

Die Kanban Praktik „Visualisiere“ gibt Antwort: Unser Arbeitsfluss wird visualisiert. Unsere Herausforderungen mit Abhängigkeiten und Schnittstellen werden nun transparent – die Lösung obliegt jedoch nicht dem Kanban System an sich. Es ist lediglich ein Hilfsmittel diese sichtbar zu machen: Bottlenecks und Blocker aufzuzeigen, damit ich den evolutionären Wandel (eines der Kanban Prinzipien) anstossen kann…

*PS: Warum setze ich „aussen“ in Gänsefüsschen? Wir müssen uns klar werden was „aussen“ bedeutet. Ausserhalb des Teams, der Firma, des Einflussbereichs,…? Dies beeinflusst massgeblich mein Kanban-System und den evolutionären Wandel bzw. die kontinuierliche Verbesserung.

 

 

Mein Leader – mein Trainer

Der Beitrag „Top-Down Leadership“ von Franziska hat mich dazu gebracht die Analogie zwischen Trainer und Leader noch etwas zu überdenken. Die Aussage, dass Vorgesetzte zum Trainer werden, finde ich ein schönes Bild.
Da ich Fussballspielerin und -trainerin war, vergleiche ich gerne damit…

Der Trainer steht an der Linie und nicht auf dem Platz – er muss das Spiel verstehen, aber nicht besser spielen als seine Mannschaft. Er kann seinem Team Inputs und Hilfestellungen bieten, weil der das Gesamtbild von aussen betrachten kann. Er motiviert seine Spieler vor, während und nach dem Spiel. Er versucht das bestmögliche aus allen herauszuholen. Er verändert Positionen, um das Zusammenspiel zu optimieren. Er wechselt Spieler aus, die nicht auf Höchstform auflaufen. Er spricht mit seinen Spielern, um sie zu verstehen. Er trainiert seine Spieler, damit sie besser werden.

Wollen bzw. brauchen wir Leader, die wie Trainer sind?