Ich wundere mich immer wieder das gewisse Praktiken in den Agilen-Frameworks auf Sozialwissenschaftlichen Theorien beruhen, diese jedoch nie erwähnt werden. Wenn ich auf Google nach AGILE suche finde ich fast ausschliesslich Themen rund um die Softwareentwicklung.
Dabei gab es das Wort AGILE ja schon in den 50er Jahren. Da wurde es unter dem Begriff AGIL-Schema geführt. Es handelte sich auch nicht um eine Produktionsmethode oder Geisteshaltung in der Softwareproduktion. Der Begriff wurde als Systemtheoretisches Modell entwickelt.
Es sollte die Frage beantwortet werden, was braucht es damit ein System zur Selbsterhaltung fähig ist? Diese Beschreibung wurde dann von Talcott Parsons auch auf soziale Systeme übertragen.
Die Beschreibung ist auf Wikipedia zu finden, das ist auch die Quelle der Grafik.
Für diejeniken die nicht klicken wollen hier die zusammenfassung der Abkürzung:
- Adaptation (Anpassung): die Fähigkeit eines Systems, auf die sich verändernden äußeren Bedingungen zu reagieren, sich anzupassen.
- Goal Attainment (Zielverfolgung): die Fähigkeit eines Systems, Ziele zu definieren und zu verfolgen.
- Integration (Eingliederung): die Fähigkeit eines Systems, Kohäsion (Zusammenhalt) und Inklusion (Einschluss) herzustellen und abzusichern.
- Latency bzw. Latent Pattern Maintenance (Aufrechterhaltung): die Fähigkeit eines Systems, grundlegende Strukturen und Wertmuster aufrechtzuerhalten.
Ich finde diese Quelle daher besonders wertvoll, da ich der Ansicht bin, das es bei der Agilen Produktentwicklung oder Softwareentwicklung vor allem darum geht einen menschenzentrierten Ansatz zu fahren und Teams zu Leistungen zu führen die eine einzelne Person nicht hervorbringen kann.
Neben all den technischen Themen rund um die Begriffe Software Craftsmanship und technische Excellenz lohnt es sich das Team als System zu begreifen.
Eine andere Quelle, welche das Thema abdeckt ist hier. Eine Arbeit mit dem Titel: Theorien und Konzepte zu Agilität in Organisationen