Viele Leute, mit denen ich zu tun habe, sind frustriert, enttäuscht oder abgeneigt gegenüber Agilität. Ihre Firmen führen Agilität ein über Scrum oder Kanban oder LeSS oder SaFe – und wie sie alle heissen. Den Mitarbeitern werden diese Ansätze als agile Methode vorgestellt, welche bestimmte Strukturen (Meetings, Rollen, Abläufe) mit sich bringt. An diesen Strukturen halten sich Mitarbeiter nur zu gern fest. Das ist menschlich. Denn etwas Neues bedeutet Veränderung – logisch. Und wir Menschen suchen immer wieder Orientierung, um uns sicher zu fühlen, uns zu stabilisieren. Nur orientieren sich die meisten, welche agil werden wollen, am Falschen: an (scheinbar) starren Strukturen vermeintlicher Methoden zur Agilität. Ich höre dann Aussagen wie: „Agilität ist Blödsinn!“ oder „Agilität funktioniert bei uns nicht“. Und ja, agile Methoden sind Blödsinn!
Doch die oben genannten agilen Ansätze sind keine Methoden. Sie sind kein planmässiges und folgerichtiges Verfahren. Es sind Rahmenwerke. Die Strukturen, welche diese anbieten, dürfen nicht als die absolute Wahrheit oder eben „one-size-fits-all“-Lösung verstanden werden. Ich sehe in ihnen mehr eine gute Praxis, eine erste Anregung. In der Theorie machen die dargebotenen Strukturen total Sinn…doch sie sind in einem kontextlosen Raum. In der Realität treffen sie immer auf einen bestimmten Kontext…und machen mehr oder weniger Sinn – meist weniger. Dann sind sie Blödsinn.
Agilität ist eben nicht Strukturen, sondern Prinzipien. Alle agilen Rahmenwerke bauen auf bestimmten Prinzipen* auf. Und diese übersehen die meisten leider bzw. sie übergehen sie schnell.
Für mich sind neue Strukturen, also organisationelle Veränderung, nicht Agilität, sondern eine inherente Folge davon. Nicht die Agilität gestalten die Organisation neu, sondern die Mitarbeiter aufbauend auf agilen Prinzipien. Und ja, richtig gelesen. Mitarbeiter (!!!) sollen zusammen gestalten, wie sie sich organisieren. Und zwar alle Mitarbeiter einer Organisation (Führung miteingeschlossen) im Dialog. Das verstehe ich unter den im Zusammenhang mit Agilität oft benutzten Schlagwörtern „Selbstorganisation“ und „Ko-Kreation“.
Agilität ist keine fertig gebackene Lösung, geschweige denn ein Rezept. Agilität ist ein Kompass. Der Kompass zeigt auf Prinzipien, an denen sich die Mitarbeiter orientieren sollen, um so die beste Lösung in ihrem Kontext gemeinsam und kontinuierlich zu gestalten.
* Das agile Manifest, Scrum Säulen & Werte (S.4), Kanban Prinzipien, LeSS Prinzipien
Wozu braucht man agile Coaches oder Chapter Heads? So ein Schwachsinn! Noch mehr Leute, die im Unternehmen den ganzen Tag rumhängen, Kaffee trinken, unnötige Meetings veranstalten und für Nichts Geld bekommen. Während der arbeitende Rest der Belegschaft gar nicht weiss, wo zuerst hinlangen weil es zuwenig Leute für zuviel Arbeit gibt….
Es ist so zum Kotzen….die Arbeitsmotivation sinkt in den Keller wenn man sieht wie diese unnötigen Leute nichts anderes tun als den ganzen Tag über Privates zu quatschen und wo sie in den nächsten Urlaub fahren und wie lieb wir uns doch hier alle haben….
Gerne wäre ich jetzt schon Privatier und müsste mir den ganzen Schwachsinn nicht mehr geben. Sollen doch die agile Coaches mal anfangen was produktives zu arbeiten…
Hallo B. Herzlichen Dank für deinen Beitrag.
Mir scheint als ob du nicht viele gute Erfahrungen mit Coaches gemacht hast.
Aus meiner Erfahrung sind Coaches sehr hilfreiche Arbeiter, welche helfen die Misstände, Dysfunktionen und Probleme in einer Organisation zu identifizieren und zu beheben.
Wenn das in deiner Firma nicht so läuft müsste wohl jemand den Mut haben die Rolle der Coaches und der Führungskräfte anzusprechen und ihnen helfen einen grösseren Beitrag an die Wertschöpfung zu leisten.
Viel Erfolg beim Versuch die Welt zu verbessern!