Hätte ich das vor einem Jahr gewusst …
ich würde alles noch einmal genauso machen.
Dies ist mein allererster Blogbeitrag, seit ich die Pforten zur agilen Welt geöffnet habe. Was, erst jetzt?! Ja, erst jetzt.
„Alles zu seiner Zeit.“

Marcel Lehmann, ein Wertwandler seit Juli 2024.
Mein erster Berührungspunkt mit dem Begriff Scrum
Vor ungefähr fünf Jahren sass ich mit meinem Mitbewohner am Küchentisch, und wir beschäftigten uns mit unseren Projekten. Ich schrieb ein Konzept für meine 24. Geschäftsidee, und er lernte für seine Zertifizierung als Scrum Master.
„Hä? Worum geht es da genau?“, fragte ich ihn.
Er erklärte es mir mit seinen Worten, und ich verstand es auf meine Weise. Doch meine Gedanken wanderten schnell wieder zurück zu meiner One-Million-Dollar-Business-Idee.
In den darauffolgenden vier Jahren baute ich mein Business auf, wurde reich und wanderte nach Bali aus – Quatsch. Ganz im Gegenteil.
Es begann eine Zeit, in der ich bestehende Ideale loslassen musste, um meinen inneren Antrieben und Interessen zu folgen. Keine leichten Entscheidungen.
Am Ende fand ich mich in einer Situation wieder, in der ich allein in einer befristeten Wohnung sass, in der einen Hand ein gekündigter Arbeitsvertrag, in der anderen ein Flugticket nach Vietnam.
Der Startschuss
Vier Jahre später stellte ich meinem damaligen Mitbewohner dieselbe Frage noch einmal: „Worum geht es bei Scrum – und was macht ein Scrum Master?“
Er vernetzte mich mit einer Person, die ich sinnbildlich als Pfortenwächter bezeichnen würde. Gemeinsam erkannten wir Chancen für eine Zusammenarbeit – und es passte perfekt zu meinem inneren Antrieb und meinen Interessen.
Von da an ging alles sehr schnell. Ich fand mich in einer völlig neuen Situation wieder: Diesmal mit einem unbefristeten Mietvertrag, zusammen mit Freunden. In der einen Hand ein Arbeitsvertrag, in der anderen ein Mandat als Scrum Master.
Was ich erleben durfte…
Heute, nach zehn Monaten als Scrum Master, bin ich an einem Punkt in meinem Leben angekommen, den ich mir nicht besser vorstellen könnte – er entspricht meinem Ideal.
Und es brauchte alle Etappen meines Lebens. Alles kam zu seiner Zeit. Genau deshalb ist jetzt auch der richtige Zeitpunkt für meinen allerersten Blogbeitrag.
Zu Beginn, war ich irritiert. Während Agilität in manchen Unternehmen längst ein alter Hut ist, ist sie in anderen der neueste Way to go. Für mich als Newcomer konnte das zu Unsicherheiten führen und den Blick auf die Zukunft trüben. Dazu kommen all diese agilen Methoden – Scrum, Kanban, SAFe usw. Alles klingt logisch, aber auch abstrakt.
Grund genug, meine Erfahrungen zu teilen: was ich lernen durfte und weshalb ich mich nicht wieder beim Pfortenwächter verabschiedete und alles den Wasserfall hinuntergehen ging.
Rückblickend durfte ich in meinem Mandat und in der Rolle als Scrum Master viele neue und spannende Situationen erleben.
Dabei ging es vorwiegend um die Begleitung von Teams, was mir sehr entspricht.
Die unterschiedlichen Teamdynamiken in verschiedensten Situationen zu erleben und zu begleiten, war stets herausfordernd und bereichernd.
Die Vielzahl an Retrospektiven schenkte mir die Möglichkeit, die Teams besser kennenzulernen und sie mit den agilen Prinzipien vertraut zu machen.
Ich erkannte schnell: Theorie ist nicht gleich Praxis und es erforderte von mir viel Flexibilität, mich auf neue Situationen einzulassen.
Besonders bei der Konzeption und Durchführung von Workshops auf Führungsebene durfte ich viel über mich und meine Tätigkeit lernen.
An jeder Herausforderung konnte ich ein Stück wachsen und gleichzeitig den Mehrwert im Unternehmen erkennen.
Obwohl ich vieles allein vorangetrieben habe, hatte ich stets motivierende Menschen um mich und ein starkes Team im Rücken.
Die Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten sowie das gegenseitige Unterstützen und Herausfordern sind für mich zentrale Aspekte, um mit Freude und Begeisterung bei der Arbeit zu sein.
Genau mit dieser Motivation, Teams in diesen Flow-Zustand zu begleiten, stehe ich heute am Markt und freue mich auf alle neuen Begegnungen und Herausforderungen, um schlussendlich unsere Kunden zu begeistern.
Was ich aus meinen ersten Erfahrungen mitnehme ist, dass Agilität und agile Methoden nichts Neues sind und auch nichts, was plötzlich wieder verschwindet. Mir ist bewusst, dass Viele darüber sprechen, oft mit unterschiedlichen Begriffen, doch ähnliche Kerngedanken verfolgen.
Aus meiner Sicht erklärte es bereits Charles Darwin in seiner Evolutionstheorie:
„Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpassen kann.“
Wenn du dich, dein Team und dein Unternehmen nachhaltig weiterentwickeln möchtest, dann investiere in deine Lernbereitschaft, Offenheit für Veränderung und den Mut, neue Wege zu gehen. Agilität beginnt nicht mit Methoden – sie beginnt mit deiner Haltung.
Und vergiss nie: Alles zu seiner Zeit.
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