Swisscom CX-Day 2016

Am Swisscom CX-Day 2016, der am 27. Oktober 2016 in La Werkstadt in Biel stattgefunden hat, durften wir einen Speech halten:

Präsentation „Kultur wirkt stärker als Strategie“

Fazit des Vortrags: Den theoretischen Teil hätten wir uns sparen können, erst bei der Praktik Iteration Zero haben die Zuhörer Feuer gefangen!

Der Austausch über agile & kundenzentrierte Themen, das Networking und die Toblerone waren für mich das Highlight des Anlasses. Der Swisscom CX-Day zieht Menschen aus dem In- und Ausland aus unterschiedlichsten Firmen an. Ich hatte z.B. Gespräche mit Vertretern von Hugo Boss, Matterhorn-Gotthard-Bahn, Start-Ups, Versicherungen etc. Sehr spannend und äussert vielfältig.

Meine Resume: Wir in der SBB mit dem Agilen Coaching Team und einem Management, das die Agilen Prinzipien und Werte in der SBB verankern will, sind auf dem Weg zu einer Agilen Unternehmung im vorderen Feld der Starter. Im Vergleich zu Huawei, die ihre Teams mit Kundenkontakt zu Oberst in der Hierarchie angesiedelt haben und ganz auf die Geschäftsleitung verzichten, sind wir aber noch in den Kinderschuhen. Also kein Grund, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern volle Fahrt voraus!

Ganz herzlichen Dank an die Swisscom, die uns diesen erlebnisreichen Tag geschenkt hat!

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Leadership und Verantwortung

Am zweiten Tag am Global Scrum Gatherin 2016 in München hat Christopher Avery einen Vortrag über sein neues Buch gehalten.

The Responsibility Process

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Hier die kurzen Beschreibungen der einzelnen Stufen:

Responsibility
Owning your ability and power to create, choose, and attract
Quit
Giving up to avoid the pain of Shame and Obligation
Obligation
Doing what you have to instead of what you want to
Shame
Laying blame onto oneself (often felt as guilt)
Justify
Using excuses for things being the way they are
Lay Blame
Holding others at fault for causing something
Denial
Ignoring the existence of something

Die Reihenfolge muss von unten nach oben gelesen werden Er beschreibt das Menschen, wenn sie auf Widerstand stossen oder glauben nicht erfolgreich zu sein diese Stufen durchlaufen.

Nur wer bis zur Stufe „Verantwortung übernehmen“ gelangt kann Probleme überwinden und erfolgreich sein.

Ich habe den Vortrag als nicht so prikelnd empfunden. Trotzdem habe ich dann begonnen mich zu beobachten wenn ich irgendwo auf ein Problem gestossen bin oder etwas nicht erreicht habe. Kleine alltägliche Situationen.

Erstaunlicherweise hat er recht. Ich durchlaufe diese einzelnen Schritte auch.  Speziell bei der Steuerabrechnung verweile ich extrem lange im Bereich „Obligation“. Ich weiss das ich muss, ich werde auch … irgendwann… und „Quit“ wird nicht wirklich funktionieren. Also: Verantwortung übernehmen und das unleidige Thema erledigen. Steuererkärung gemacht, „Verantwortung“ getragen, und, oh Wunder man fühlt sich besser.

Ich habe dan angefangen in den Gesprächen von Teamretrospektiven die Kommunikationsmuster nach dem „Responsibility Prozess“ zu suchen. Und siehe da; überall taucht dieses Muster auf. Das war für mich dann doch Erstaunlich.

Ich habe festgestellt das es mir hilft, in meiner Rolle als Coach, herauszufinden auf welchem „Layer“ das Team über ein Problem spricht. Nun werde ich mal experimentieren wie ich als Coach ein Team durch diesen Prozess durchlotsen kann damit sie oft und schneller in die Verantwortung gehen. Update wird folgen.

und… danke Christopher Avery für den Talk. 🙂

 

Ist die Task Force die kleine Schwester eines Scrum Teams?

Kürzlich wurde ich in Gesprächen gefragt, warum man beim Einführen von agilen Methoden so einen riesen Wert auf Teamwork, Face-to-Face Kommunikation und Co-Location legen soll. Es geht doch auch sonst. Gut organisierte Unternehmen brauchen Agilität gar nicht.

In diesem Gespräch ist mir aufgefallen, was gut organisierte Unternehmen tun, wenn sich etwas unvorhergesehenes erreignet. Sie bilden eine Taskforce.

Ok, was passiert wenn man eine Taskforce einsetzt? Das Team versammelt sich in einem Raum, Hirarchie wird (fast) vollständig ausser Kraft gesetzt und es gibt einen Taskforce-Leiter welcher die Entscheidungen direkt und unabhängig trifft.

In dieser Situation legt die Unternnehmung alles Vertrauen in die Hände dieses Teams und dieses Taskforceleiters. (Meistens sind es ja knifflige Probleme die schnell zu lösen sind und nicht die langweiligen Alltagssorgen.)

Ist eine Task-Force eine agile Arbeitsform? In gewisser Weise schon, nur kann ein Team diese Arbeitsgeschwindigkeit nicht auf ewig halten und brennt nach kurzer Zeit aus. Aber wiso ist noch keine Unternehmung auf die Idee gekommen den Taskforce-Modus so zu transformieren dass er dem Team Spass macht, für die Firma Wert schafft und der Firma ermöglicht schnell auf Veränderungen zu reagieren? Weil es diese flexible, selbstorganisierte und crossfunktionale Arbeitsform schon gibt?

Warum nimmt man nicht einfach ein Scrum-Team? 🙂

Da gibt es einen Product Owner der sich um die schnellen Entscheide kümmert und ein Team das mit Comittement und Selbstorganisation darum kümmert das die Interessen der Firma bestmöglich umgesetzt werden.