Warum Story Points sinnlos sind.

Heute könnt ihr einen Blogbeitrag lesen der von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde und auch von einer KI übersetzt wurde. Ich habe ChatGPT gefragt ob es mir einen Blog zu dem besagten Thema schreiben kann. Hier seine Antwort:

Agile Methoden haben in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen, wobei Scrum eines der am häufigsten verwendeten Frameworks für die agile Softwareentwicklung ist. Scrum basiert auf dem Prinzip der iterativen Entwicklung, bei der ein Team kleine, inkrementelle Änderungen an der Software in kurzen Zyklen, den sogenannten Sprints, vornimmt. Während eines Sprints verpflichtet sich das Team, eine bestimmte Anzahl von User Stories zu liefern, die mit einer Technik namens Story Points geschätzt werden. Einige Kritiker argumentieren jedoch, dass die Schätzung von Story Points in Scrum sinnlos ist. In diesem Blog werden wir die Gründe für diesen Standpunkt untersuchen.

Zunächst einmal sollten wir verstehen, was Story Points sind. Story Points sind ein Maß für den relativen Aufwand, der für die Fertigstellung einer User Story erforderlich ist. Sie werden auf der Grundlage von Faktoren wie Komplexität, Aufwand und Risiko bestimmt. Das Team schätzt die Story Points während des Sprint Planning Meetings, das zu Beginn eines jeden Sprints stattfindet.

Eines der Hauptargumente gegen die Schätzung von Story Points ist, dass sie subjektiv und fehleranfällig ist. Jedes Teammitglied kann eine andere Interpretation dessen haben, was eine bestimmte Story beinhaltet, was zu inkonsistenten Schätzungen führt. Darüber hinaus wird der Schätzungsprozess häufig durch Vorurteile und persönliche Meinungen beeinflusst, was zu Ungenauigkeiten führt.

Ein weiteres Problem mit Story Points ist, dass sie nicht den wahren Wert der Software für den Endbenutzer widerspiegeln. Der Wert der Software wird durch ihre Fähigkeit bestimmt, die Bedürfnisse der Benutzer zu erfüllen und ihre Probleme zu lösen. Story Points hingegen konzentrieren sich auf den Aufwand, der für die Implementierung einer Funktion erforderlich ist, und nicht auf ihren Wert für den Endbenutzer. Dies kann dazu führen, dass das Team viel Zeit und Mühe auf die Implementierung von Funktionen verwendet, die für den Benutzer nicht entscheidend sind.

Die Schätzung von Story Points kann auch dazu führen, dass das Team unnötig unter Druck gesetzt wird, unrealistische Verpflichtungen einzuhalten. Sobald sich das Team zu einer bestimmten Anzahl von Story Points verpflichtet hat, fühlt es sich möglicherweise gezwungen, diese zu liefern, auch wenn es dafür Kompromisse bei der Qualität eingehen oder Abkürzungen nehmen muss. Dies kann zu technischen Schulden führen, d. h. zu einer Anhäufung von suboptimalem Code und Designentscheidungen, die die Wartung und Verbesserung der Software in der Zukunft erschweren.

Schließlich können Story Points einen unnötigen Overhead im Entwicklungsprozess verursachen. Teams verbringen viel Zeit mit dem Schätzen, Verfolgen und Aktualisieren von Story Points, was Zeit und Energie kostet, die eigentlich für die Entwicklung und Bereitstellung hochwertiger Software verwendet werden sollte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Story Points zwar ihren Nutzen haben, aber nicht immer eine genaue oder effektive Methode sind, um den für die Fertigstellung einer User Story erforderlichen Aufwand abzuschätzen. Sie können subjektiv sein, zu unnötigem Druck auf das Team führen und einen Overhead im Entwicklungsprozess erzeugen. Anstatt sich auf Story-Points zu konzentrieren, sollten Scrum-Teams der Bereitstellung qualitativ hochwertiger Software, die den Anforderungen der Endbenutzer entspricht, Priorität einräumen. Indem sie sich auf den Wert der Software konzentrieren und nicht auf den für die Implementierung erforderlichen Aufwand, können Teams bessere Ergebnisse erzielen und ein besseres Produkt liefern.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Die Übersetzung hat Deepl gemacht.

Als Coach bin ich mit der Antwort, wie mit der Übersetzung sehr zufrieden. Was denkt ihr?

Warum es keine Definition of Ready (DoR) braucht!

Kürzlich war ich bei einem Team und das Thema: „Wir brauchen eine Definition of Ready (DoR)!“ stand auf der Agenda. Was war das Problem? Das Team bekommt seine Backlog Items (PBI) von einem Product Owner (PO), welcher die Arbeit aus verschiedenen Quellen der Organisation sammelt und zu einem Backlog zusammenschustert.

Natürlich kann nicht jede Person aus dem Team mit den Stakeholdern die Stories ausdiskutieren. Natürlich weiss der PO auch nicht jedes Detail zu der Anforderung. Natürlich muss nun jedes Teammember den Rohdaten zur Anforderung nachschleichen und sich die Informationen zusammensuchen. Natürlich macht das so gar keinen Spass. Natürlich ist das wieder Mal sehr ineffizient. Natürlich warten wir als Team wieder einmal ewig auf die Antworten unserer Fragen. Natürlich schaffen wir die Stories auch in diesem Sprint wieder nicht. Natürlich ist der PO enttäuscht und unsere Kunden auch. Natürlich sind die Schätzungen wieder mal voll für den A****.

Es muss was passieren! Wir wollen doch ein gutes Team sein, richtig agil arbeiten und für unsere Kunden coole Produkte entwickeln!

Der Lösungsansatz ist schnell gefunden. Es gibt sogar einen Namen dafür. Wir führen die Definition of Ready ein! Für jeden Auftrag der in unserem Backlog landet muss ein Minimum an Qualität erreicht sein und ein Set von Anforderungen müssen erfüllt werden. Sonst ziehen wir die Storie einfach nicht in unseren Sprint. Alle Kunden halten sich an unsere Regeln und voilà, es läuft perfekt für uns. Ein Hoch auf die DoR!

Komisch nur, das auch danach die Situation nicht wesentlich besser wurde. Der Scrum Master (SM) hat gewissermassen eine Lebensaufgabe gefunden, allen unseren Kunden die DoR zu erklären. Alle unsere Business Analysten schreiben sich die Finger blutig auf der Suche nach den fehlenden Infos, damit die DoR erfüllt wird. Es ist klar, das auch unser Lieblingskunde wieder mal nicht checkt, das auch er sich an unsere Regeln halten muss. Nach etlichen Sprints zeigt der SM dem Team die Metriken seit der Einführung der DoR. Wir sind nicht schneller geworden. Wir schätzen nicht besser. Wir kriegen nicht mehr Arbeit im Sprint auf Done. War also alles für die Katz?

Lasst uns mal das Problem mit der Brille der Wertschöpfungskette betrachten. Von der Idee bis zur Lieferung an den Kunden sind in den meisten Organisationen mehrere Abteilungen, Teams oder Bereiche notwendig um das coole Produkt oder Service zu liefern. Jedes Element der Wertschöpfungskette wird versuchen das Beste aus dem System raus zu holen und so schnell wie möglich an das nächste Element weiter zu geben.

Immer die Besten Absichten vorausgesetzt, aber dieses Verhalten wird als Lokale Optimierung bezeichnet. Jedes Team/Abteilung optimiert aus seiner lokalen Perspektive heraus. Damit entstehen Silos oder Systemgrenzen. Mal abgesehen, das dies in vielen Fällen ein Push System ist; darüber mehr in einem anderen Blogbeitrag.

An jeder dieses Systemgrenzen brauchen wir einen formalen Übergang von einem System zum Nächsten. Jedes Team produziert für eine Definition of Done (DoD) welche für sie passt. Die DoD beinhaltet jedoch nicht die Anforderungen für das nächste Team. Das nächste Team in der Wertschöpfung wird versuchen ihre Interessen beim vorhergehenden Team durchzusetzen. Wir wünschen uns von euch, das ihr unsere DoR respektiert! Jedes Team wird versuchen die Schnittstelle zum nächsten Team zu Optimieren. Und hier liegt der Grundstein warum auch nach der Einführung der DoR der Spass und der Erfolg ausbleibt.

Würden sich die Teams auf eine wertschöpfungs-übergreifende DoD einigen. Eine DoD welche die Anforderungen von der Idee bis zur Lieferung abdeckt. Dann würde die Wertschöpfungskette nicht künstlich durch die Teamgrenzen unterbrochen. Die Arbeit würde als etwas ganzheitliches durch verschiedene Teams/Abteilungen durchfliessen. Die DoD des Team 1 berücksichtigt die Anforderungen des Team 2 bereits. So auch die DoD von Team 2 zu Team 3 und so weiter. Dies wird natürlich nicht erreicht, indem jedes Team lange über „seine“ DoD nachgrübelt und sich dann stark macht das nur „unsere DoD“ was taugt. Diese, wertschöpfungsübergreifende DoD wird in moderierten Meetings unter den Teams ausgehandelt und entwickelt. Wir sind nun an der globalen Optimierung des Wertstroms angelangt.

Also; wenn es der Organisation gelingt, gute Interaktionen zwischen den Teams zu gestalten, eine DoD entwickelt, welche das Produkt den ganzen Wertstrom entlang begleitet, dann reicht eine DoD völlig aus. Es braucht keine DoR.

Ein Hinweis an die Coaches da draussen… wenn ich ein neues Mandat annehme suche ich die Teams welche eine DoR haben oder einführen wollen. Dann weiss ich schon sehr zuverlässig wie es mit der Wertschöpfungskette und der Kooperation zwischen den Teams steht. 😉

Walk – Talk – Write

Oder auf deutsch: Gehen – Reden – Schreiben eine schöne Retrospektiven Methode bei sommerlichem Wetter.

Anleitung:

Bilde ein Team mit einem Teammitglied, das du noch nicht so gut kennst.

Stellen einen Wecker auf 10 bis 15 Minuten.

Geht wohin ihr wollen, während ihr über euer Team diskutiert (ja, ihr können auch im Freien unterwegs sein, oder zum Glace Stand, oder…. ).

Wenn der Wecker klingelt, schreibt auf Post-it oder Notitzpapier oder Flipchartpapier welche Veränderung im Team für euch am wichtigsten ist, und geht zurück zur Basis.

Präsentiert und diskutiert die Plakate oder Post-It’s.

Die Gesprächspartner sitzen bei der Präsentation zusammen, damit jeder sehen kann wer mit wem die Themen eingebracht hat.

Beobachtungen:
Dadurch, dass man Paaren rausschickt, hatte jeder viel mehr Zeit zum Sprechen, als wenn die ganze Gruppe zusammen wäre.

Die Bildung von Paaren, die aus Personen bestanden, die normalerweise nicht viel miteinander reden, erhöhte die psychologische Sicherheit, da die Teammitglieder, die in Konflikte verwickelt waren, nicht gepaart wurden.

Falls Regeln gewünscht werden:

  • Bewegung übertrumpft Sitzen
  • Sprechen übertrumpft Zuhören
  • Schreiben übertrumpft Lesen
  • kürzer übertrumpft länger

Wie immer… ich würde mich über Feedback freuen wenn jemand diese Retro ausprobiert hat und erfahren ob und was die Methode gebracht hat.

Ist Agilität eine Religion oder ein Geschäft?

Ein Blogbeitrag von Howard Sublett
CEO I Leader | Keynote Speaker | Connector | Agilist I Board Member

Vielen Dank Howard das ich deinen Linkedin-Beitrag hier in deutscher Sprache publizieren darf!


Petit Jean Mountain - Photo by me.

Ist Agilität eine Religion oder ein Geschäft?

Kürzlich war ich als Berater bei einem Kundengespräch dabei und wir diskutierten über Produktangebote für die Welt, als mir einer der Führungskräfte die Frage stellte: „Ist Agilität eher eine Religion oder ist es ein Geschäft?“ Daraus entwickelte sich eine interessante Diskussion, und ich dachte, ich würde ein wenig von dem, was diskutiert wurde, mit Ihnen teilen, vor allem, wenn Sie jemanden einstellen wollen, der Ihnen bei Ihrer agilen Transformation hilft – oder wenn Sie in ein agiles Unternehmen einsteigen wollen. Die große Kündigung hat zur Folge, dass allein im November 2021 4,5 Millionen Menschen in den USA ihren Job kündigen.

Dies ist wirklich eine Zeit des Wandels.

Ich bin kein Religionswissenschaftler, also habe ich ein wenig gegraben, um eine Definition zu finden, und bei allem, was ich gefunden habe, scheint es, dass die Gelehrten selbst sich nicht einig sind. (siehe Referenz) Es gibt einige Elemente in den unzähligen Definitionen von Religion, die sehr danach klingen, wie viele sich der Agilität nähern. Formulierungen wie „System von Überzeugungen und Praktiken“ oder „umfassende Weltanschauung“ scheinen gut zusammenzupassen, während andere das nicht tun (die „Anbetung einer übermenschlichen, kontrollierenden Macht“ wäre ein Beispiel).

Aber ich betrachte mich als Student der agilen Bewegung, und für mich ist sie genau das – eine Bewegung.

Dictionary.com hat diese Definition für Movement:

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Dictionary.com hat diese Definition für Movement:

Nun kann man darüber streiten, ob alle Agilisten eine „gemeinsame Ideologie“ haben, aber ich denke, man kann sehen, wie dies zutreffen könnte. Und die Leidenschaft, die viele Menschen in der Bewegung haben, lässt uns für manche wie eine Religion erscheinen. Das gilt vor allem für diejenigen, die das „Glück der Mitarbeiter“ als wichtigstes Ziel ansehen. Ich glaube zwar, dass agile Teams mehr Freude an ihrer Arbeit haben, aber das ist ein Nebenprodukt des Interesses daran, wie die Arbeit erledigt wird, und der Verbindung zum Kunden. Glück ist ein Ergebnis der teambasierten Arbeit, sollte aber ohne den Lieferaspekt, den wir mit der agilen Arbeitsweise erreichen, nicht im Mittelpunkt stehen.

Nun zum Geschäftlichen. Wow, das ist ein Geschäft geworden. Man sieht das jeden Tag auf Websites und in Marketingunterlagen von Unternehmen, Beratungsfirmen und anderen. Die Leute verkaufen „Agile“ und formelhafte Ansätze – vor allem solche, die für die Verkäufer finanziell vorteilhaft sind. Und die Organisationen dieser Welt kaufen. Viele derjenigen, die am aktivsten im Verkauf von „Agile“ sind, können die versiertesten, geschäftsorientiertesten Menschen sein, aber auch die am wenigsten auf die agile Bewegung ausgerichteten. Große Vertriebsorganisationen sind in der Lage, die Bedürfnisse von Unternehmen mit ihrem Angebot zu verbinden. Sie entwickeln Verkaufslösungen für die sich bietenden Gelegenheiten, und diese Abkehr von der traditionellen Arbeitsweise hat eine Fülle von Möglichkeiten geschaffen. Wenn sie einen Hammer haben, helfen sie Ihnen zu erkennen, dass Sie der Nagel sind.

Wie lautet also die Antwort?

Ich stelle fest, dass viele der Unternehmen, die „Agile*“ am besten verkaufen können, vielleicht die am wenigsten agilen Unternehmen sind. Und viele der agilsten Menschen sind wahrscheinlich mit am wenigsten gerüstet, um das, was sie wissen, kraftvoll zu verkaufen.

Howard Sublett

Ja, die agile Bewegung hat Züge einer religiösen Bewegung, aber sie ist keine Religion. Und ja, es ist ein Geschäft, denn die Menschen kaufen Angebote, die Einzelpersonen und Organisationen helfen sollen, agiler zu werden, aber diejenigen, die sich darauf als Geschäft konzentrieren, sind wahrscheinlich selbst nicht sehr agil. Ich bin sicher, dass es hier Ausreißer gibt, und dies sind nur grobe Umrisse, aber es ist ein Muster, das ich immer wieder sehe.

Was ist also zu tun?

Bevor Sie sich entscheiden, wen Sie einstellen oder für wen Sie arbeiten wollen, machen Sie Ihre Hausaufgaben.

Achten Sie auf Champagner.
Ein Unternehmen sollte die Werte vorleben, die es Ihnen vermitteln will, es sollte seinen eigenen Champagner trinken. Dazu gehören die Führungsebene, die Personalpolitik, das Marketing und vieles mehr. Stellen Sie Fragen und verlangen Sie Einsicht in die Mission/Vision/Werte und in die Führungsdokumente. Sprechen Sie mit den Mitarbeitern und sehen Sie sich an, wie die Arbeit iterativ und inkrementell erledigt wird. Fragen Sie auch die Mitarbeiter, wie sie als aktive Mitwirkende bei der Entwicklung von Lösungen für ihre Kunden geschätzt werden.

Lesen Sie, was sie schreiben.
Lesen Sie, was sie zur agilen Bewegung beigetragen haben und nicht nur Werbung für ihre spezielle Lösung machen. Tragen sie zum kollektiven Wohl der Bewegung bei oder sind sie spalterisch. Dies gilt auch für die Führungskräfte des Unternehmens und die Art und Weise, wie sie auf agilen Veranstaltungen auftreten, in den sozialen Medien und auf Blogseiten schreiben. Einige verbringen einen Großteil ihrer Energie damit, anderen zu sagen, dass sie im Unrecht sind, um sich selbst besser dastehen zu lassen – ich würde sie meiden.

Gemeinsam entdecken.
Seien Sie vorsichtig, was die Bereitschaft und die Fähigkeit der Menschen angeht, zu helfen, wenn sie bereits eine Lösung anbieten können. Agilität ist keine Einheitsgröße, und jedes Unternehmen befindet sich in einem anderen Zustand. Führen Sie ehrliche und offene Gespräche darüber, wo Sie als Unternehmen stehen und welche Ziele Sie zu erreichen hoffen. Ein Unternehmen, das agile Beratung anbietet, sollte auf jeden Fall einen iterativen und schrittweisen Ansatz verfolgen und darauf bestehen, diese Reise mit jedem Kunden gemeinsam zu gestalten. Wenn Sie für ein Unternehmen arbeiten, das agile Beratung anbietet, sollten Sie nicht in die Falle tappen, dass Sie eine dreistufige Lösung für jedes Kundenproblem oder ein perfektes Rahmenwerk unterschreiben – das wird wahrscheinlich nie funktionieren,

Organisatorische Veränderungen sind schwierig, kostspielig und haben keine Erfolgsgarantie. Sie sollten Ihre Sorgfaltspflicht erfüllen.

Howard Sublett

Das Geschäft mit der Agilität boomt. Menschen und Organisationen erkennen die Notwendigkeit, besser auf Kundenbedürfnisse reagieren zu können und zu reagieren, wenn sich die Dinge ändern. Sie müssen sich nicht zwischen Religion und Geschäft entscheiden. Stellen Sie nur sicher, dass diejenigen, mit denen Sie Geschäfte machen, nicht nur „Agile*“ verkaufen, sondern die agilen Prinzipien und Werte auch leben.

  • – Ich verwende hier absichtlich den Begriff „Agile“ – Agile mit großem „A“. Das Wort „agil“ ist kein Substantiv. Man kann „Agile“ nicht kaufen. Und doch verkaufen es so viele Unternehmen und Berater auf diese Weise. Agil ist ein Adjektiv oder ein Adverb, und es kann verwendet werden, um etwas anderes zu beschreiben. Einen agilen Prozess oder eine agile Denkweise.

Das Original ist auf Linkedin zu finden.

Kennst du den Unterschied zwischen einem Superbowl und einem Pro Bowl Team?

Ich finde American Football schon viele Jahre sehr spannend. Zuerst schaute ich nur auf den Sport. Später, als Coach, habe ich gesehen wie diese Teams Coaching Techniken und Methoden anwenden um High Perfomance Teams aufzubauen. Darum habe ich mich plötzlich für die Coaches aus der National Football Leage (NFL) angefangen zu interessieren.

Im American Football gibt es ein Grossereigniss welches vermtlich global bekannt ist. Der Superbowl. Das Finale der Saison. Die zwei besten Teams treffen aufeinander und spielen um den Meistertitel.

Es gibt aber auch ein anderes Finale. Der Pro Bowl. Diesen Event kennt hingegen kaum jemand. Dieses Spiel findet meistens in der Woche vor dem Super Bowl statt. Dabei werden aus allen Teams, welche nicht am Finale teilnehmen können, die besten Spieler ausgesucht und eingeladen. Die Besten der Besten treffen sich zum Saisonfinale und spielen gegeneinander. Mir ist aufgefallen, das die zwei Spiele sehr unterschiedliche Dynamiken aufweisen.

Beim Superbowl ist es klar. Da geht es um etwas Grosses. Wer gewinnt ist Meister und es winkt Ruhm, Reichtum und Ehre. Beim Pro Bowl ist es eher eine Ehre ausgewählt geworden zu sein, aber so richtig Risiko und vollen Einsatz gibt man sich da nach einer langen Saison auch nicht mehr.

Wenn man sich aber die zwei Spiele unter dem Aspekt eines Coaches anschaut kann man sehr spannende Team-Muster erkennen.

Die Zusammenfassung des Superbowls 2021
Die Zusammenfassung des Pro Bowls 2021
Vergleich Pro- vs Super Bowl

Ein Top Team ist nicht das Gleiche wie ein Team von Top Leuten!

Im Superbowl sieht man sehr gut wie ein eingespieltes Team funktioniert. Die einzelnen Spieler kennen sich untereinander. Sie vertrauen sich. Sie agieren in komplizierten Spielzügen sehr harmonisch untereinander. Je nach Spielsituation und Spielzug ist sichtbar, das ein Spieler eine Handlung ausführt die für den Gegner überraschend kommt, aber für die Team Members vorhersehbar war und ausgenutzt wird um einen Punkt zu machen.

Beim Pro Bowl sieht das Team-Zusammenspiel etwas anders aus. Viele Spielzüge funktionieren nicht. Der Spieler denkt, das machen wir jetzt so und da wo der andere Teamkollege sein sollte ist dann niemand. Was wiederum zu vermehrten Einzelaktionen und „Heldentum“ führt. Die Spieler respektieren einander. Sie sind Profis. Sie kennen jeden, noch so kleinen Trick des anderen Spielers. Trotzdem kommen sie leistgungsmässig nicht Ansatzweise an die Performance eines Super Bowl Teams heran. (Und die LA Rams und die Cincinnati Bangles gehören nicht zu den vermeindlichen Top Team der Ligen. Und, ein Fun Fact: es waren die jüngsten Head Coaches der Liga welche gegeneinander im Finale standen.)

Ich finde es sehr spannend diese zwei Ereignisse mal aus der Perspektive eines Coaches zu schauen. Selbst wenn du die Spielregeln nicht kennst. Schaue die mal die Teammuster und die Kooperations- und Kommunikations-Muster an. Dsa sin sehr grosse Untershiede zu sehen.

Es gibt auch eine Andere Perspektive beim Football. Die Perspektive der Skalierung. Es sind in jedem Team mehrere Coaches aktive und es sind mehrere Teams welche zusammen die ganzen Mannschaft bilden, aber das wird dann der nächste Blogbeitrag. 😉

Think, Pair, Share Retro

Letztes Jahr war ich an verschiedenen Workshops oder Trainings als Scrum Master Coach engagiert. Das Ziel war es Scrum Master bei ihrer Arbeit zu begleiten und ihre Potentiale zu entwickeln und Verhaltensmuster zu ändern welche in dieser Rolle nicht hilfreich sind. Dabei ist es ein einige Mal passiert, das der Scrum Master am Ende des Events keine Idee oder Ressourcen mehr hatte um eine gute Retrospektive mit dem Team zu gestalten. Dann musste ich als Coach etwas unerwartet und unvorbereitet einspringen und mit dem Team einen Tagesabschluss gestalten.

Am ersten dieser Events war die Lage so, das sich mehrere Teams zu einem Releaseplanning zusammengefunden hatten. Der Tag war sehr intensive, die Teilnehmenden schon ziemlich müde. Und jetzt noch eine Retro? Also, eine Retromethode muss her: leichtgewichtig, schnell erklärt und sie sollte die Menschen auch wieder etwas energetisieren, nicht noch mehr auslaugen. Anderterseits brauchten wir unbedingt Input was wir zu den nächsten Events verbessern sollen. Es war auch so das sich im Raum mehrere Wortführer herauskristalisiert hatten. Wenn die ein Thema gewählt haben, dann haben sich die anderen Teammitglieder selten mit ihren eigenen Ideen gemeldet.

Mir ist die Think-Pair-Share Methode aus den Innovations Workshops in den Sinn gekommen. Da kann man sehr gut die Ideen im Raum herausfinden, konzentrieren und an die Gruppe kommunizieren. Sie ist einfach, schnell und liefert gute Resultate. Warum also nicht einmal als Retrospektive ausprobieren?

Die Einstimmung habe ich so moderiert das ich ihnen versprochen habe das wir in maximal 30 Minuten eine gute Retro geliefert haben. Dann die Timeboxen gesetzt.

  1. Schritt: Think
    Alle Teilnehmenden haben ein Notizzettel und einen Stift. Die Timebox wird auf 2 oder 3 Minuten gesetzt. Die Frage lautet:
    Was würdet ihr euch selber empfehlen damit das nächste Meeting mehr Spass macht und der Tag ein voller Erfolg ist?
    Jede Idee, Anregung auf einen Zettel.
    Jede Person für sich alleine
  2. Schritt: Pair
    Alle suchen sich eine Person mit welcher sie nun für maximal 4 Minuten austauschen welche Ideen, Vorschläge oder Kritikpunkte für sie wichtig sind. Dieses Paar entscheidet sich für 2-3 Zettel, welche sie auch den anderen am Workshop erzählen möchten.
  3. Schritt: Share
    Jedes Paar hat nun maximal 5 Minuten den anderen ihre Empfehlungen zur Verbesserung vorzustellen. Es sollten keine Diskussionen gestartet werden. Klärungsfragen sind OK. Der Scrum Master oder ich als Coach notieren die Themen und die Empfehlungen. Die ersten Paare erklären meistens etwas besser, gegen Ende der Sequenz ist dann meistens schon fast alles gesagt und es kommen nur noch Dinge die vorher nicht erwähnt wurden.

Auf diese Art haben wir in einigen Workshops auf eine sehr leichtgewichtige Art und Weise gutes Feedback erhalten konnten die darauffolgenden Events viel besser gestalten.

Ich habe auch angefangen das sich die Paare jeweils entscheiden dürfen ob sie jemanden für irgendwas an diesem Tag bedanken möchten. Die Erfahrung war dahingehend das sehr viele Kudos (Lobungen) an verschiedene Teammitglieder ausgesprochen wurden und dadurch auch erstaunliche Leistungen zum Vorschein gekommen sind, welche von Menschen erbracht wurden die eventuell etwas weniger prominent in der Gruppe kommunizieren.

Ich habe mit dieser sehr einfachen Retro im 2021 sehr gute Erfahrungen gemacht und werde die auch in den kommenden Jahren sicher noch mehr einsetzen.

Happy New Year 2022

Was ist „Soziale Innovation“?

Im Sommer 2021 habe ich ein Modul zusammen mit Stefan Hutmacher von der Fachhochschule Nordwestschweiz im Bereich „Agilität und Changeprozesse“ gegeben.

Wie entwickelt sich die Gesellschaft?

Dabei hat er den Begriff der Sozialen Innovation benutzt. Zuerst war ich etwas verwirrt, soziale Innovation? Was soll das sein?

Das Thema hat mich dann aber nicht mehr losgelassen und ich habe versucht mehr darüber in Erfahrung zu bringen. Siehe da, es gibt sogar einen Artikel in Wikipedia.

Da heisst es u.A:

Unter Sozialer Innovation versteht man in der Soziologie und im Innovationsmanagement den Prozess der Entstehung, Durchsetzung und Verbreitung von neuen sozialen Praktiken in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen. Frances Westley definiert den Begriff als „jede Initiative (Produkt, Prozess, Programm, Projekt oder Plattform), welche die bestimmenden Routinen, Ressourcen- und Entscheidungsflüsse oder Überzeugungen des weit gefassten sozialen Systems, in das sie eingeführt wird, infrage stellt und im Laufe der Zeit zu seiner Veränderung beiträgt“.

Danach habe ich in jedem Mandat und in der Vergangenheit meiner Tätigkeit als Coach nach Hinweisen gesucht, wo oder wie oft ich professionelle Soziale Innovation in Organisationen angetroffen habe. Ihr ahnt es schon… Nie und bei niemandem.

Als Person mit einem technischen Hintergrund und viel Erfahrung mit Produktentwicklung und Innovation hat mich diese Erkenntnis schon etwas erschüttert. Gerade wir, in der agilen Bewegung mit dem Menschen im Mittelpunkt. Wie kann es sein das wir uns nicht systemisch und professionell um die Innovation im Kontext neuer sozialer Praktiken kümmern. Gut, man könnte sagen das die agilen Praktiken das ja sind. Ok. das stimmt eventuell sogar. Aber… die Gesellschaft entwickelt sich ja auch weiter. Gerade in Zeiten der Pandemie und schnell wechselnder Technologie. Auch die agilen Praktiken und Verhaltensmuster müssten einem latenten Innovationsprozess unterliegen.

Warum gibt es in jeder Organisation für jeden Trend eine Abteilung, aber genau für dieses Thema ist nichts zu finden? In der Technologie sieht man oft das grosse Organisationen die Startups aufkaufen, da sie selber nicht zur Innovation fähig sind. Also, hier eine Info an die Manager da draussen… wir, die agilen Coaches und Scrum Master, wir sind die Innovations Startups die ihr braucht!
Investiert in den Wandel innerhalb eurer Sozialen Systeme und startet die soziale Innovation in eurer Organisation. 😀

Die agilen Coaches und Scrum Master dieser Welt sind die Startups im Bereich der Sozialen Innovation. Mir gefällt dieses Bild.

Ich werde dieser Fragestellung weiter nachgehen. Ev findet sich jemanden unter den vielen lesenden dieses Blogs, welche das auch spannend findet und mit mir zusammen das Thema an einer Scrum oder Kanban User Gruppe diskutieren möchte?

Get in touch: Schreibe mir eine Mail oder eine Nachricht auf einer User Gruppe.

Business Agility – der Schnittpunkt von Outcomes und Efficiency

Jeff Sutherland (Mitgründer von Scrum und Mitunterzeichner des Agilenmanifestos.org) hat im Juni 2021 einen Beitrag auf Quora veröffentlicht, in dem er die Frage nach Business Agilität stellte. Ich finde den Artikel so spannend, das ich ihn gerne übersetzt hier poste. Die Links führen zu dem Original Artikel und den entsprechenden Quellenangaben.

Ab hier der übersetzte Beitrag:

Business Agility – der Schnittpunkt von Outcomes und Efficiency

In der globalen Agile-Coaching- und -Training-Community gibt es eine Debatte darüber, ob wir uns auf die Ergebnisse oder die Effizienz von Teams konzentrieren sollten. Gleichzeitig gibt es die Frage nach dem Unterschied zwischen Business Agility und Team Agility. Eine dritte Frage ist, wie man Business Agility messen kann.

Noch komplizierter wird die Situation durch die jüngste Forbes Insight-Umfrage, die zeigt, dass 77 % der agilen Transformationen Scrum sind und dass 53 % der agilen Transformationen die Erwartungen der Führungskräfte nicht erfüllen. Heutzutage ist die Führungsebene nur dann an einem agilen Team interessiert, wenn es das Unternehmen agiler machen kann, damit sie ihre Geschäftsziele erreichen können. Die MIT Sloan Management Review hat festgestellt, dass eine fehlgeschlagene agile Transformation in 67 % der Fälle zum Aus des Unternehmens führt. Agilität ist also eine ernste Angelegenheit geworden.

Was ist Business Agility?

Business Agility

bezieht sich auf schnelle, kontinuierliche und systematische evolutionäre Anpassung und unternehmerische Innovation, die darauf abzielt, Wettbewerbsvorteile zu erlangen und zu erhalten.

Das durchschnittliche Teammitglied ist skeptisch, was das Interesse des Managements an geschäftlicher Agilität angeht, und ist möglicherweise noch skeptischer gegenüber Investoren auf Vorstandsebene. Die Geschäftsleitung und die Investoren haben jedoch ein sehr klares Verständnis von Business Agility.

  1. Hat das Unternehmen eine Vision und einen Auftrag, ein Produkt oder eine Dienstleistung in einem der Bereiche anzubieten, in denen sich der Markt derzeit stark verändert? Wird der Zielmarkt groß sein, was eine wesentliche Voraussetzung für eine signifikante Investitionsrendite ist?
  2. Kann das Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung entwickeln, das/die zehnmal besser ist als die derzeitigen Angebote?
  3. Kann das Unternehmen dieses Produkt oder diese Dienstleistung 10-mal schneller und in höherer Qualität als die Konkurrenz liefern?
  4. Kann die Organisation dieses Produkt zu 10 % der Kosten der Konkurrenz liefern und damit einen großen Marktanteil erreichen?
  5. Kann das Unternehmen einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil erzielen, indem es sich kontinuierlich schneller verbessert als die Konkurrenz?

Die fünf Komponenten von Business Agility sind also (1) der Schwenk in das richtige Marktsegment, (2) die Konzeption eines großartigen Produkts oder einer Dienstleistung, (3) die schnelle Bereitstellung von Angeboten, (4) die Beibehaltung niedriger Kosten, um einen großen Marktanteil zu erreichen, und (5) die schnelle Innovation, um der Konkurrenz voraus zu sein, die sich immer in einen Marktraum stürzen wird, in dem sie einen neuen Erfolg sieht.

Die Messung der geschäftlichen Agilität erfolgt auf einer Makroebene. Der sechste Investitionsfonds von OpenView Ventures Partners für 2020 beläuft sich beispielsweise auf 450 Mio. USD, und das Unternehmen investiert gemeinsam mit CompanyOn Ventures und Tesla Investment Holdings, die 2021 weitere 75 Mio. USD bereitstellen. Sie wollen in diesem Jahr 525 Mio. $ in agile Unternehmen investieren. Sie haben harte Daten über den tatsächlichen Wert jedes Unternehmens, in das sie investieren, und diese Zahl wird jeden Monat aktualisiert. Für die börsennotierten Unternehmen in ihrem Portfolio erhalten sie tägliche Updates. Sie wissen, dass diese Bewertungen durch Business Agility bestimmt werden.

Wie Business Agility sowohl von der Effizienz als auch von den Ergebnissen abhängt

Im Jahr 2018 veröffentlichte Takao Sakai sein Buch „The Secret Behind the Success of Toyota“ und schickte mir eine Nachricht, in der er sagte, dass Scrum-Trainer Scrum falsch lehren. Wir hatten dies bereits 2016 von der Geschäftsleitung von KDDI in Toyota gehört, die an uns herantrat, um ein Joint Venture namens ScrumInc Japan zu gründen um das „wahre“ Scrum zu lehren, das Scrum der Großväter Takeuchi und Nonaka.

Wir hatten bereits mit den Japanern herausgefunden, dass der Scrum Guide
für die Ausbildung von Scrum Masters bei Toyota nicht ausreichte. KDDI war zu 20% im Besitz von Toyota und hat Scrum-Trainingsverträge in Toyota City für Toyota R&D und Toyota IT. Wir arbeiteten mit ihnen heraus, dass (1) die Grundlagen von Lean für die Scrum-Leistung unerlässlich sind, (2) die hyperproduktiven Muster für leistungsstarke Teams unabdingbar sind und (3) eine Skalierung ohne Leistungsverlust auf Teamebene unerlässlich ist.

Takao Sakai brachte eine zusätzliche Perspektive in die radikale Verbesserung des Scrum-Trainings ein, indem er darauf hinwies, dass nur 5 % des Erfolgs von Toyota auf einer schlanken Produktion beruhten (heute muss jeder eine schlanke Produktion haben), und 95 % des Erfolgs auf den Chefingenieuren bei Toyota auf der anderen Seite der Autobahn in Toyota City, weit weg von den Montagewerken, beruhten. Sakai sagte, die Chefingenieure seien das Äquivalent zu den Product Ownern in Scrum, und sie sorgten für den größten Teil des Gewinns von Toyota, indem sie Produkte mit hohem Wert und niedrigen Kosten entwickelten. Ein hoher Wert sei wichtig, aber ein großer Marktanteil sei nur mit kostengünstigen Produkten zu erreichen.

Sakais Hauptkritik an der Scrum-Schulung besteht darin, dass wir 95 % unserer Schulung nicht darauf ausgerichtet haben, dass der Product Owner einen überragenden Wert liefert und ein Backlog erstellt, das diesen Wert zu niedrigen Kosten liefert. Eine bessere Formulierung für „die doppelte Arbeit in der halben Zeit abliefern“ wäre also „den doppelten Wert zu den halben Kosten liefern“.

Wie Ergebnisse an Effizienz gebunden sind

Seit 2006 haben wir bei OpenView Venture Partners Scrum überall in der Venture-Gruppe und so weit wie möglich in allen Unternehmen, in die wir investiert haben, eingeführt. Risikokapitalgeber sind sehr aggressiv und haben eine geringe Toleranz für Hindernisse. Wir haben schnell gelernt, dass Hindernisse wie Moskitos sind. Man erschlägt eine und 25 kommen wieder, es sei denn, man führt eine Ursachenanalyse durch und lässt den Tausch auslaufen. In der IEEE Digital Library ist eine Veröffentlichung zu diesem Thema verfügbar – Take No Prisoners.

Aus geschäftlicher Sicht stellten wir fest, dass die Teameffizienz (schnelle Lieferung zu niedrigen Kosten) sowohl wichtig als auch leicht zu erreichen war, aber die Lieferung eines höheren Wertes an das richtige Marktsegment erforderte, dass wir uns zu 80 % auf die Funktion des Product Owner konzentrierten. Unsere Investoren hatten bereits herausgefunden, was Sakai im Jahr 2006 sagte.

Es geht nicht um Effizienz oder Ergebnisse, es geht um beides. Unser Training muss sich mehr auf die Funktion des Product Owners konzentrieren. Erfolgreiche Product Owner müssen ein Backlog erstellen, das sowohl einen höheren Wert erzeugt als auch diesen Wert zu geringeren Kosten liefert. Die geringeren Kosten ergeben sich aus zwei Faktoren (1) dem Produktdesign und (2) dem Einfluss des Product Owners auf die Teamleistung.

Forschungsdaten zeigen, dass Product Owner die Teamleistung mit einem besseren Backlog leicht verdoppeln und das Produkt zur Hälfte der Kosten liefern können. Wir haben auch herausgefunden, dass großartige Product Owner den Umsatzstrom ihrer Produkte besitzen und daran gemessen werden, dass sie einen hohen Marktanteil liefern. Die Teams müssen dies durch hohe Effizienz und herausragende Qualität ermöglichen, die beide direkt durch das Backlog des Product Owners, die Akzeptanztests und den kollaborativen Input zur Definition of Done beeinflusst werden. Eine korrekte Umsetzung führt zu einer hohen Prozesseffizienz, der grundlegenden Lean-Kennzahl, die Toyota antreibt.

Aus diesem Grund wird im Scrum@Scale Guide deutlich, dass die Mission darin besteht, den doppelten Wert zu den halben Kosten zu liefern. Sowohl Effizienz als auch Ergebnisse sind für erfolgreiche Unternehmen unerlässlich.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) und an einigen Stellen von mir nacgebessert. 🙂

Was ist er Unterschied zwischen dem Deming-Kreis und dem OODA Loop?

Viele Menschen kennen den Deming Cycle. Für mich als junger Berufstätiger in der Industrie war er sowas wie ein Held, der Edward Deming. Im Wikipedia Artikel könnt ihr über ihn nachlesen. Er war in den 1950er Jahren als Qualitäts-Experte am japanischen Industrie –Aufbauprogramm beteiligt. Er hat massgeblich das Toyota Production System beeinflusst und Grundlegende Werte und Methoden zur Lean Bewegung beigesteuert.

Als Beobachter und Berater sehe ich oft das viele Führungskräfte und Teams den Deming Kreis nur zu 50% durchlaufen. Planen, Tun, staunen, neu planen und wieder tun. Sehr viele von ihnen vergessen, das es nach dem Tun eine Check Phase braucht. In dieser Phase gwinnen wir Erkentnisse daraus, welche unseren nächsten Plan um so vieles wertvoller machen könnte.
Das könnte ein nächster Beitrag im Blog werden. 🙂

Es gibt aber noch eine weitere „Feedback Schlaufen Logik“. Dieses Modell verdanken wir John Boyd. Es nennt sich OODA Loop. Boyd war im Koreakrieg Pilot in der Amerikanischen Luftwaffe. Er sah, das es einen entscheidenden Vorteil brachte wenn man als Pilot schneller und bessere Entscheide traf als sein Kontrahend. Aus diesem Problem heraus entwickelte er den OODA Loop.

In der Kürzest-Version geht der Loop folgendermassen:

  • Observe – beobachten
  • Orient – orientieren
  • Decide – entscheiden
  • Act – handeln

Hier das detailiertere Schema:

Was ist nun der Unterschied zwischen diesen zwei Modellen und Verhaltensempfehlungen?

Deming war als Mitgründer der Lean Bewegung im Industriellen Umfeld tätig. Die Organisationen mussten mit knappen Ressourcen sehr gute Produkte herstellen. Fokus war es effiziente, verschwendungsarm und qualitativ hochstehende Produkte zu erzeugen. Daher beginnt der Deming Cycle auch mit der Planung. Damit wir gut planen können müssen wir schon vieles wissen.

Wir können Ergebnisse abschätzen und haben eher klare Erwartungen an das Ergebnis. Wir entwickeln uns (Team, Prozess, Produkt, Kultur, etc) evolutionär und kontinuierlich.

Boyd hatte immer wieder Situationen zu bewältigen die sich nicht nach Plänen richteten. Dinge passierten, entwickelten sich und er war gezwungen schnell Hypothesen zu generieren und Aktionen so auszurichten, das sie dem angestrebten Ziel dienten. In seinem Falle ist es logisch, das sich ein Luftkampf in einem Jet über Korea nicht so einfach planen lässt.

Also startet seine Schlaufen-Empfehlung nicht mit einem Plan. Boyd beginnt sein Führugsverhalten zuerst mit Beobachten (observe). Auf der Basis der erkennbaren Muster orientiert er sich (orient). Was erkenne ich? Was wäre eine Handlung welche mich meinem gewünschten Ziel nährer bringt? Wenn die Beobachtung und die Orientierung genügend gut sind, wird die Entscheidung / Hypothese (decide) gestaltet. Er entscheidet welche nächste Handlung ihn nun dem gewünschten Ziel näher bringt. Daraufhing findet der letzte Schritt statt: die Handlung wierd durchgeführt. (act oder Test)

Ich finde es sehr schön das er die Handlung (act) auch als Test seiner Hypothese bezeichnet.

Aus seiner Handlung werden sich nun wieder neue Ereignisse ergeben welche wieder zu Beobachtungen führen. Der Kreis ist geschlossen.

Wie nutze ich das gelesene nun für mich?

Für mich als Coach oder als Führungskraft sind diese zwei Handlungsempfehlungen enorm wertvoll.
Wenn ich in einem Arbeitssystem engagiert bin überlege ich mir unter anderem ob wir in einer Lern- oder in einer Wissens-Situation sind. Sind wir in der Produktion, viele Dinge sind bekannt, wir kennen das Produkt und die Prozesse und streben evolutionäre Veränderung an, dann ist Deming einfach super!

Wenn ich mit einem Team oder einer Organisation arbeite welche in eine komplexen, sich schnell entwickelnden Umfeld operiert, also in einem Lernumfeld, dann hilft mir der OODA Loop viel besser. Beobachten, Orientieren, Hypothese formulieren oder Entscheiden danach durchführen.

Also, wenn ihr den Deming – Cycle nutzt, denkt daran nach dem „do“ nicht aufzuhören und den Cycle ganz zu durchlaufen.

Wenn ihr OODA verwendet schadet es auch nicht wenn ihr ab und zu nach einer „Action“ ein Check oder Retrospektive mit allen beteiligten andenkt.

Kennst du schon das Kanban Maturity Model? (KMM)

2018 habe ich zum ersten Mal etwas über das KMM gehört. An der Lean Kanban Central Europe Konferenz in Hamburg. Es soll ein Modell zur Bestimmung der Maturität von Kanban Systemen sein. OK, das hat bei mir Erinnerungen an die 1990er Jahre wachgerufen. Damals ist in der Industrie das Thema Total Quality Management (TQM) „in“ gewesen. Kurz darauf wurde das CMMI, Capability Maturity Model Integration für die Service- und Dienstleitungs – Industrie in allen Zeitschriften angekündet.

Die Ideen waren ja nicht schlecht. Die Absichten sogar sehr gut. Nur hat sich daraus eine Beraterindustrie entwickelt welche dann zu einem Hype, vor allem um das CMMI geführt hat. Die Firmen haben Milionen ausgegeben um von einem CMMI Level 1 auf ein 1.5 zu gelangen. Lenge Rede kurzer Sinn; Es wurde sehr viel ausgegeben und sehr wenig erreicht.

Und nun kommt die Kanban University auch mit einem Maturitäts Model. Wenn das bloss gut geht!

Ich habe mich dann durchgerungen und mir die Absicht und die Idee dahinter mal anzuschauen und zu überlegen ob wir hier nicht einfach ein neues Schweinchen frisch bemalen und dann durch das Dorf jagen.

Titelseite KMM Buch

Also, was gibt es dazu? Es gibt ein Buch. Da steht viel schlaues drin. Ich hatte das Glück das an der Konferenz David über den Inhalt gesprochen hat und ich mir einige Stunden lesen sparen konnte. 🙂

Er hat da ein Poster gezeigt was aus der Ferne sehr anstrengend gewirkt hat. Sehr viel Text, verschiedene Farben und das alles noch extrem klein geschrieben.

Was meine Aufmerksamkeit geweckt hat war dann eine Aufschlüsselung der Praktiken welche man bei einem Team sehen kann, wenn es angefangen hat mit Kanban zu arbeiten. In den Trainings zeigt man ja immer alles. Die Teams haben dann aber meistens Muster mit welchen Dingen sie zuerst starten und in welchen Schritten sie dann neue Themen dazulernen und adaptieren.

Die Reihenfolge der beobachtbaren Verhaltensmuster deckte sich sehr gut mit meinen Erfahrungen als Coach. Aha, da scheint sich jemand was überlegt zu haben.

Ich bin ja auch ein begeisterter Team- und Gruppendynamiker. Und auf diesem Plakat wurden nun auch Kulturelemente im Kontext der Teamverhaltens-Muster aufgezeigt. Beispielsweise ist es oft so, das wir in einer Organisation mit Kanban starten und die Mitarbeitenden sind sich gar nicht gewohnt ausserhalb ihrer Rolle zu denken und zu handeln. Erst nach ein paar Wochen Kanban Teamentwicklung zeigen sich Teamverhaltensmuster. Genau das steht auf dem Poster auch drauf.

In einer Spalte werden die Kulturelemente der Leanbewegung und das Thema kontinuierliche Veränderung adressiert. Ebenso finden sich Leadership Beschreibungen je nach Level. Jetzt hatte mich das Model wirklich angefangen zu interessieren. Ich habe mir die Entwicklungen der letzten Mandate und den Teams in den Organisationen angeschaut und meine Beobachtungen und Erfahrungen mit dem Poster abgeglichen.

Das KMM Poster

Das Papier hat tatsächlich eine sehr grosse Ähnlichkeit was ich mit den Teams in den Organisationen erlebt habe. Natürlich nicht immer 1:1. Aber die Entwicklungsmuster waren schon sehr deutlich.

Ich habe mich entscheiden das KMM als „Richtschnur“ bei der Analyse der Teams zu nutzen. Nach den Trainings habe ich die Teams meistens in regelmässigen Abständen an sogenannten „Verbesserungs – Workshops“ wieder besucht und ihre Entwicklung begleitet. Siehe da… Auch hier zeigte sich das dieses Model eine grosse Hilfe war die nächsten Entwicklungsschritte mit dem Team zu bestimmen, und das haben sie dann auch erreicht.

Das KMM ist heute für mich in meiner Arbeit als Coach und Berater ein sehr wichtiges „Analyse – Tool“ geworden. Ich kann auf eine Organissation oder ein Team draufschauen und vergleichen was ich sehe und was in diesem Maturitätslevel üblicherweise auch zu finden sein sollte. Entdecke ich fehlende Methoden oder Verhaltensmuster kann ich diese als Verbesserungsvorschlag einbringen. Meinen Coaching Hypothesen kann ich jetzt ein Modell entgegenstellen. Wenn sich das dann auch noch mit meiner Erfahrung deckt, dann sollten wir den nächsten Verbesserungsschritt in diesem Team oder Organisation machen. Manchmal ist es für mich als Coach auch einfach eine kleine, beruhigende Bestätigung wenn ich meine Empfehlung auch im Modell erkenne.

Die Erfahrungen aus ca 10. Jahren Change von Arbeitssystemenen ist im KMM sehr gut beschrieben und ist für mich ein sehr gutes Arbeitsinstrument. Ich kann das auch allen Coaches und Beratern empfehlen welche noch nicht so viel Erfahrung mit Kanban Systemen haben. Das KMM hilft sehr gut als Richtschnur um die Entwicklung der Organisation oder von Teams zu gestalten. Oder, wenn du eine Auftragskärung bei einem neuen Kunden machst, das KMM hilft dir zu verstehen wo sich die Arbeitssysteme im moment in der Entwicklung befinden.

Ein kleiner Wunsch…. wenn du hörst, das jemand das KMM Level als Jahresziel für ein Team oder für eine Organisationseinheit wünscht… das ist keine gute Idee. Dies würde nur wieder zu Change – Theater führen. Da wissen wir das es eine TQM und eine CMMI Bewegung zum scheitern gebracht hat.

Hast du Erfahrungen mit KMM gemacht? Oder hast du eine Meinung dazu? Schreib doch einen Kommentar. 😉

PS: Es gibt noch einen Kanban Usergruppen Schweiz Event dazu: Meetup